Im hybriden Arbeitsmodell die unterschiedlichen Persönlichkeitstypen abbilden

Menschen sind unterschiedlich, jeder/jede hat seine individuelle Persönlichkeit, mit spezifischen Merkmalen und einem ganz individuellen Erfahrungshintergrund.

Persönlichkeitstypen

Entsprechend kommen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einem hybriden Arbeitsmodell unterschiedlich gut an bzw. müssen dort abgeholt werden, wo sie jeweils stehen. Wir müssen die Gestaltung hybrider Arbeitsmodelle also von den Menschen aus betrachten – und nicht von den Aufgaben her.

Unter einem hybriden Arbeitsmodell verstehen wir dabei eine Kombination aus Präsenz- und Digitalarbeit. Letztere erfolgt typischerweise aus dem Home-Office heraus. In der richtigen Gestaltung dieser Kombination liegt die Herausforderung. Die Präsenzzeiten werden künftig deutlich anders sein als die Zeiten in Digitalarbeit. Und auch im digitalen Raum müssen wir viel mehr für die Menschen tun als in den gut zwei Jahren seit Beginn der Pandemie. Wir erfinden das Zusammenarbeiten also alle gerade neu.

Denn das hybride Arbeiten wird das Zukunftsmodell für praktisch alle Unternehmen sein, die bisher ein Büro-basiertes Arbeitsmodell hatten. Alle wollen dabei „die richtigen“ Leute anziehen, gewinnen, onboarden und binden – genau wie die Mitarbeitenden, die sie bereits haben.

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Zurück zu den Persönlichkeitstypen:

Wir arbeiten mit dem MBTI, dem Myers-Briggs-Typenindikator, der vier wesentliche Persönlichkeitsbereiche betrachtet:

  • Motivation und Antrieb (u.a. introvertiert vs. extrovertiert)
  • Aufmerksamkeit und Wahrnehmung (detailorientiert und exakt vs. intuitiv)
  • Entscheidungsverhalten (Denken vs. Fühlen)
  • Herangehen und Lebensstil (Wahrnehmen vs. Beurteilen und Entscheiden)

Unser Vorgehen:

Diese Merkmale teilen alle Menschen irgendwie, jedoch sind sie unterschiedlich ausgeprägt. Wir betreiben also keine Schubladenbildung, sondern suchen die Merkmale und deren mehr oder weniger starkes Vorhandensein. Ein Beispiel zeigt, wie unterschiedlich Introvertiertheit und Extrovertiertheit wirken:

  • Extrovertierte finden sich auch im digitalen Meeting schnell ein und kommunizieren dort intensiv
  • Introvertierte brauchen dagegen mehr direkte Ansprache, man muss sich mehr um sie kümmern, damit sie nicht „im Off verschwinden"
  • Und die künftigen Präsenz-Formate dürfen das eben nicht noch zusätzlich verstärken. Hier wird deutlich, wie differenziert die künftige Zusammenarbeit gestaltet sein will

Was wird gebraucht?

Der Einstieg ist die differenzierte Betrachtung von Teams:

  • Was brauchen Einzelne, die ggf. derzeit gar nicht so sehr wahrgenommen werden?
  • Was brauchen mehrere, deren Bedürfnisse im digital dominierten Arbeiten jedoch untergehen und dann auch in Präsenz keinen wirklichen Niederschlag finden?
  • Was braucht die Gruppe, um sich weiterentwickeln und ihr Potenzial entfalten zu können?

Die Gestaltung digitaler Arbeit hat dies bisher kaum in den Mittelpunkt gestellt, es ging seit 2020 eher um das schnelle Weitermachen und unter Digitalbedingungen überhaupt arbeiten können. Da ist Wertvolles passiert, aber das sind halt überwiegend technisch-logistische Grundlagen.

Hybride Zusammenarbeit:

Wir müssen in der Gestaltung von hybrider Zusammenarbeit viel weitergehen und z.B. folgende Bereiche ganz anders gestalten bzw. neu erfinden:

  • Möglichkeit zur Reflexion (hier geht vieles auch im digitalen Raum)
  • Kreativität (hierfür muss man immer noch Sphäre, reduzierte Geschwindigkeit und Offenheit schaffen – Präsenz ist hier zum Teil unersetzlich, es lässt sich jedoch vieles vorbereiten)
  • Kooperation (mehr als nur technische Kollaboration – wobei diese an Bedeutung weiter gewinnt)
  • Spaß und lockerer Umgang mit Menschen (eher ein Begegnungsthema)
  • Bunt, harmonisch und menschenorientiert (mehr als nur der virtuelle Hintergrund im Digitalmeeting – eigentlich etwas ganz anderes)

Was tun wir als V4C, um diesem nächsten Schritt zu unterstützen?

  • Wir analysieren, welche Persönlichkeitstypen / Persönlichkeitsmerkmale sich in einem Team wiederfinden – und welche ggf. besonders ausgeprägt sind
  • Wir reflektieren dies mit Team und Führungskraft – als erstes Angebot, als Abholer für die Gestaltung von Kommunikation und Interaktion
  • Wir helfen bei der Weiterentwicklung der Zusammenarbeit und der Arbeitsformate

Die Arbeitswelt wird hybrid – wir müssen sie an die Menschen und ihre Präferenzen anpassen, nicht umgekehrt!

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